
Eine Chirurgie für Unfälle, Gelenkersatz und Geriatrie
Krankenhaus Dillingen Dr. Bonetta und sein Team sorgen für die Rückkehr von Beweglichkeit und Lebensqualität
Dillingen Als leitender Oberarzt und nun als Sektionsleiter in der Dillinger Kreisklinik der Abteilung Chirurgie unter der Gesamtleitung von Chefarzt Prof. Dr. Rainer Isenmann sorgt der Unfallchirurg und Orthopäde, Dr. med. Marco Bonetta, mit dem Team dafür, dass verunfallte Menschen, Menschen die ein Gelenkersatz brauchen und solche, die aufgrund ihres Alters ihre Beweglichkeit verloren haben, wieder am Leben teilnehmen können. Das kann der 45-jährige deshalb leisten, weil der in Freiburg geborene Mediziner dort auch sein Medizinstudium und seine Facharztausbildung zum Unfallchirurgen erfolgreich absolviert hat. „Eine prägende Zeit für mich waren die Jahre am AO-Forschungsinstitut im schweizerischen Davos“, erklärt Bonetta nicht ohne Stolz. Währenddessen er dort zehn Jahre als Mitarbeiter bei internationalen Fortbildungskursen tätig war, schrieb er auch seine Doktorarbeit. Bonetta verweist darauf, dass das Institut im Bereich „Grundlagenforschung der Unfallchirurgie und Orthopädie“, auch eine weltweit führende Position in diesem Bereich in der experimentellen und klinischen Forschung einnehme. „Seit 2016 arbeite ich in der Dillinger Klinik, erst als Oberarzt und seit 2020 als leitender Oberarzt. Nun freue ich mich sehr über das Vertrauen, die Sektionsleitung hier übernehmen zu dürfen.“ Für den Mediziner mit sizilianischen Wurzeln ist sein Wirken in der Dillinger Kreisklinik im Laufe der Jahre viel mehr als ein Arbeitsplatz geworden. „Ich bin hier verheiratet, habe zwei Kinder und sehe die Gegend und die Menschen für mich inzwischen als Heimat.“ Laut Bonetta biete das Dillinger Krankenhaus das gesamte Spektrum der modernen Unfall- und orthopädischen Chirurgie an. „Wir behandeln akute Knochenbrüche nach Unfällen bis hin zur Endoprothetik, also dem Einsetzen von künstlichen Gelenken, aber auch minimalinvasive Eingriffe an Knien, Hand-, Sprunggelenken sowie an Schultern.“ Selbst Eingriffe an der Wirbelsäule und am Becken werden behandelt. Hier sei laut Bonetta besonders wichtig die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen, denn, „oft geht es bei unseren Patienten um mehr als „nur“ einen Knochen.“ Gerade bei Schwerverletzten komme es auf Teamarbeit an, um die Menschen bestmöglich versorgen zu können. Der Mediziner erinnert sich an einen jungen Motorradfahrer, der sich nach einem Unfall die Wirbelsäule gleich an fünf Wirbeln gebrochen hatte. „Wir mussten ihn mit einem sehr langen Schrauben-Stab-System von der Brustwirbelsäule bis in die Lendenwirbelsäule stabilisieren – ein großer und riskanter Eingriff, der aber glücklicherweise sehr gut verlaufen ist.“ Es freue ihn sehr, dass es dem gebürtigen Schweden auch Jahre später weiterhin gut geht. „Er hält bis heute zu uns Kontakt.“ Sehr bewegend für den Arzt und sein Team waren auch die mehrfach schwer verletzten ukrainischen Soldaten, die im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Verteilungssystems nach Dillingen verlegt wurden. „Trotz der schweren Verletzungen konnten wir ihnen hier helfen, es macht einen stolz, Teil einer solchen Hilfskette zu sein.“ Bonetta zählt einen besonderen Schwerpunkt in seinem Bereich der Dillinger Chirurgie auf: „Unsere Alterstraumatologie, denn gerade ältere Patientinnen und Patienten haben nicht selten mehrere Verletzungen gleichzeitig, die bei uns primär versorgt werden.“ Danach können diese in der Abteilung Akutgeriatrie im Wertinger Krankenhaus ganzheitlich betreut und aufgebaut werden. Als Beispiel nennt er hüftgelenksnahe Frakturen: „Nach einer Operation am Oberschenkelhals können die Patienten bereits ab dem nächsten Tag wieder voll mit dem operierten Bein auftreten und mobilisiert werden, das ist ein großer Gewinn an Lebensqualität.“ Sehr eindrücklich seien für ihn auch schwerste Verletzungen am Sprunggelenk oder am Ellenbogen – letzteres häufig auch bei Kindern nach Trampolinunfällen. „Gerade bei jungen Patienten ist es schön zu sehen, wenn sie nach einer erfolgreichen Behandlung wieder unbeschwert spielen können.“