
Jeden Handgriff planen
Pflege- Berufsfachscule für Pflege in Wertingen bietet ein vielfältiges Ausbildungsangebot
Wertingen/ Landkreis Obwohl das Schuljahr auch in der Wertinger „Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe“ gerade erst begonnen hat, wirbt Sonja Greschner als Geschäftsführerin der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH damit, „schon jetzt erneut das Interesse für eine Ausbildung in der Pflege zu wecken.“ Sie denkt bereits an das Schuljahr 2026/2027. Dass Berufe in der Pflege immer wichtiger werden, bleibe unbestritten, ist auch die Meinung von Schulleiterin Angelika Wolf. „Derzeit haben wir eine neue Klasse für eine Ausbildung in Vollzeit zur Pflegefachkraft und eine Pflegefachhelferklasse.“ Sie fügt hinzu: „Mit unseren vier Klassenzimmern und zwei Übungsräumen hier am Wertinger Ebersberg und gleich nebenan in der Pestalozzistraße können wir aber unseren umfassenden Lehrplan gut umsetzen.“ Und der ist im wahrsten Wortsinn umfassend. Angefangen von der Basispflege und den Maßnahmen in Sachen Hygiene für sich und der zu pflegenden Person bis hin zur Flächendesinfektion der Umgebung. Weiter geht es laut Wolf, „mit den Techniken in der Pflege und den mannigfaltigen sogenannten Vorbehaltsaufgaben.“ Doch der Reihe nach. „Die Basispflege bedeutet dem kranken Menschen Hilfe zur Körperpflege zu geben, desweiteren beim An- und Ausziehen, bei der Ernährung und bei der Mobilität.“ In dieser ersten Lehrphase lernen die Schülerinnen und Schüler bereits, wie sie den Kranken richtig unter die Arme greifen, um den eigenen Rücken zu schonen. „Das und die Hygienemaßnahmen sind auch die vorwiegenden Aufgaben einer Pflegefachhelferperson.“ Für eine Pflegefachkraft geht es dann in der Ausbildung damit weiter, die Techniken in der Pflege zu erlernen. Detailliert erklärt die Schulleiterin, was das bedeutet: „Der Arzt verordnet zum Beispiel Infusionen oder Injektionen, oder aber es muss eine Wunde fachgerecht versorgt werden, das Gleiche gilt beim Katheter legen.“ All diese verantwortungsvollen Aufgaben kann eine Pflegefachkraft umsetzen. Weiter werde psychologisches Hintergrundwissen vermittelt, „um das Verhalten der Kranken richtig einschätzen zu können.“ Das gelte für alle, so Wolf, vom Säugling bis zum Greis. Zeitaufwändig sei es, die Formblätter kennenzulernen, die man für die Vorbehaltsaufgaben brauche. „Damit konfrontieren wir unsere Auszubildenden von Anfang an, sie müssen lernen, jeden Handgriff zu planen.“ Das bedeute jede Menge Verantwortung, denn das Pflegepersonal müsse in der Lage sein, den Bedarf an Pflege eines kranken Menschen einschätzen zu können, diese Pflege zu planen und zu organisieren. „Das heißt aber auch, viel Computerarbeit für die Dokumentationen.“ Den 18-jährigen Anthony Fiedler schreckt das alles nicht, er ist motiviert, sich zum Pflegefachmann ausbilden zu lassen. Fiedler ist einer von den insgesamt sechs Männern, die in diesem Schuljahr erstmals die Wertinger Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe besuchen. „Ich habe in Dillingen im Pflegealtenheim Heilig-Geist-Stift meinen Ausbildungsplatz und komme nach Wertingen für die Schulzeiten.“ Ihm sei es vor allem wichtig zu lernen, wie man richtig pflegt. Und ihm mache gerade die Arbeit mit alten Menschen viel Spaß und er ist immer wieder erstaunt, „wie viel Wissen sie vermitteln können.“